Stöberjagd: Effektive Schalenwildbejagung

Der Bejagung besonders des Schwarzwildes kommt zunehmend Bedeutung zu. Die Energiewende verändert den Ackerbau. Der "NaWaRo"-Anbau - NachWachsende-Rohstoffe - rückt in den Vordergrund. Vielerorts weichen großflächig Getreide, Rüben, Kartoffeln etc. dem Anbau von Raps für Biokraftstoffe bzw. Mais für Biogansanlagen und Körnermais. Das Schwarzwild findet hier bis in den November hinein Nahrung und Deckung, was die Bejagung erheblich erschwert bis unmöglich macht.

 

Nachfolgend Zahlen sollen eine Vorstellung von dem Flächenbedarf vermitteln:

Für 1 kW installierte elektrische Leistung werden rund 0,5 Hektar Silomaisanbau bzw. 0,8 bis 1,2 Hektar Grünland benötigt. Dabei schwankt der Flächenbedarf in Abhängikeit von Bodenqualität und dem darauf erzielbaren Ertrag. Eine 500 kW-Anlage benötigt ca. 125 Hektar Maisanbaufläche. 1 Hektar beinhaltet 10.000 Quadratmeter. Das entspricht in etwa einem Fußballfeld.

 

Nach neueren Zählungen (Kompetenzzentrum 3N e.V.) gab es in Niedersachsen 2012 rund 1.405 überwiegend landwirtschaftliche Biogasanlagen. 

Schwarzwild ist nicht nur sehr sozial strukturiert, sondern auch äußerst intelligent. Es versteht sehr gut, diese Anbaustruktur für sich zu nutzen.

Ansteigende Bestände steigern die Gefahr der Schweinepest. Und geschädigte Wiesen und Felder erfreuen den Landwirt in keiner Weise. Um die Bestände zu halten bzw. in machen Regionen zu senken, muss das Schwarzwild nachhaltig bejagt werden. Aber es muss nicht "bekämpft" werden.

 

Auf dem Halm stehender Raps ist mit Hunden nicht bejagbar. Diese Flächen werden erst mit der Ernte der Bejagung zugänglich. Gleiches gilt für Maisfelder, die statt des üblichen Reihenabstands von ca. 70 cm, nur ca. 50 cm und weniger haben oder nur mit einem Streuer gesät und nicht in Reihen gedrillt wurden. Die Beweglichkeit der Hunde und Hundeführer gegenüber dem Schwarzwild ist hier derart eingeschränkt, dass diese Flächen tabu sind. Der Einzeljagd mittels Ansitz oder Pirsch steht gleichwertig die - auch revierübergreifende - Bewegungsjagd gegenüber. Hier kommen Stöberhunde zum Einsatz.

Deren Aufgabe ist es, das Schwarzwild finden und so lange bedrängen, bis es die Deckung verlässt und von den anstehenden Schützen erlegt werden kann. "David" gegen "Goliath" bedenkt man, dass schon ein Frischling, also ein noch kein Jahr altes Wildschwein, ein Lebendgewicht von über 60 kg und erwachsene Tiere auch bis 200 kg haben,  Stöberhunde dagegen nur ca. 8 kg bis 30 kg auf die Waage bringen. Und "Goliath" versteht es gekonnt, mit seiner Körpermasse und/oder Zähnen ihm lästige Hunde "auf Schwung" zu bringen.

 

Die "Waffen" der Hunde dagegen sind Geschick, Wendigkeit, Intelligenz und ein "Rückwärtsgang" im rechten Moment. Zusätzlich gerüstet werden sie mit Westen, die aus dem Material der im Sportfechten verwendeten hieb- und stichfesten Westen gefertigt sind und Sendern, die es ermöglichen, den Hunden im Ernstfall schnellstmöglich unterstützend beizustehen.


Fachbeiträge

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Fachartikel von Thomas Girr
Stöberhundeinsatz im Mais.pdf
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Fachartikel von Thomas Girr
Stöberhundeinsatz im Wald.pdf
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Fachartikel von Thomas Girr
Stöberhundeinsatz im Schilf.pdf
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